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Wert und Kosten der Osteopathie-Behandlung

Wert und Kosten der osteopathischen Behandlung

Mehr oder weniger unmittelbar begegnet mir in meinem Berufsalltag als Osteopath die Frage, was eine osteopathische Behandlung bringt. Dieser Frage schließt sich häufig auch die Vorstellung darüber an, was eine osteopathische Behandlung wert ist und was sie kosten darf.

In diesen Gesundheitsnews möchten wir daher erläutern, wie OsteopathInnen im allgemeinen und wir im speziellen arbeiten und unsere Leistung berechnen.

Was bringt eine osteopathische Behandlung?

Diese Fragen eindeutig zu beantworten, stellt eine kleine Herausforderung dar. Denn generell gilt, dass der Nutzen der Behandlung individuell und nicht vorhersagbar ist. Zielgenaue Prognosen am Anfang einer Behandlung sind unseriös, eine Tendenz hingegen ist meist nach ein bis drei Sitzungen ersichtlich. 

Faktoren, die Wirksamkeit und Wert der osteopathischen Behandlung beeinflussen:

1. der Gesundheitszustand der PatientInnen mit seiner Regulationsfähigkeit

2. die Ausbildung, die Erfahrung sowie die Fähigkeiten der OsteopathInnen.

Die Kombination dieser beiden Faktoren ist höchst-inidividuell und der benötigte Behandlungsumfang daher nicht eindeutig im Voraus definierbar. 

Was ist eine Osteopathie-Behandlung wert?

Ebenfalls ist diese Frage nicht einfach zu beantworten, da die Antwort stark von der Erwartungshaltung der PatientInnen abhängt und entsprechend individuell ausfällt. 

Aus meiner Sicht sieht es folgendermaßen aus:

In ihrer intensiven Arbeit gehen die OsteopathInnen auf alle PatientInnen individuell ein, berücksichtigen dabei die jeweiligen Bedürfnisse und versuchen bestmöglich im Sinne der PatientInnen zu arbeiten. 

Dabei berücksichtigen sie auch die Erwartungshaltung der PatientInnen und muss geschickt die Wünsche verstehen, den Gesundheitszustand einordnen und einen adäquaten Lösungsweg finden. 

Die Erwartungshaltung an die osteopathische Behandlung ist nicht selten Reibungspunkt zwischen PatientInnen und OsteopathInnen. So bitten mich beispielsweise vereinzelte PatientInnen konkret um die Anwendung manueller Techniken (z.B. Einrenken), bevor ein Befund erfasst wurde. 

Dabei ist das Repertoire der osteopathischen Behandlung um einiges vielfältiger. Auch wenn es manchmal nicht den Eindruck vermittelt, weil weniger manuell „hart gearbeitet“ wird, sorgen in der Osteopathie gerade die Vielzahl an Fähigkeiten für Behandlungserfolg.  

In meiner Behandlung sorgt eine klare Kommunikation und eine Abwägung im gemeinsamen Gespräch dabei eine realistische Erwartungshaltung zu schaffen. Wir fragen konkret nach dem Anspruch, den die PatientInnen mit in die Behandlung bringen.

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Wieviel kostet eine Osteopathiebehandlung? 

Sicher ist die Ansicht über einen angemessenen Preis für eine osteopathische Behandlung sehr individuell. Generell ist auch zu sagen, dass sich die Qualität der OsteopathInnen nicht an deren Preis bemisst. 

Fakt ist, dass eine adäquate Ausbildung zeit- und kostenintensiv ist. Einen weiteren maßgeblichen Einfluss auf die Effektivität und Effizienz der Therapie haben Fortbildungen und unterschiedliche Fähigkeiten der OsteopathInnen. Dazu zählen technisches Fingerspitzengefühl, Menschenkenntnis, umfangreiches Anatomie- und Gesundheitsverständnis, als auch das eigene Wertesystem und regelmäßige Supervisionen. 

Qualitäts- und Kostenunterschiede können also an Umfang und Qualität der Ausbildung, Fähigkeiten und Fortbildungen festgestellt werden. OsteopathInnen, die sich fachlich fit halten und den Anspruch haben, beste Qualität zu liefern, benötigen für die Refinanzierung ihrer Aufwände eine entsprechende Vergütung. Die PatientInnen profitieren unmittelbar davon.

Einen Kostenvergleich innerhalb der eigenen Berufsgruppe oder gar mit anderen Berufsgruppen aufzustellen, ist entsprechend schwierig. Hinzu kommt, dass in Deutschland Osteopathie bis dato immer eine reine Privatleistung ist. Und: 

Osteopathie ist in Deutschland kein geschützter Beruf.

Jedoch soll die folgende Ausführung einen groben Eindruck vermitteln, warum es unterschiedliche Preisgestaltungen im Bereich der Osteopathie gibt und wie sich Preisspannen von 25 Euro bis 300 Euro und mehr pro Stunde ergeben.

Nach der Teilnahme an einer „Wochenendfortbildung“ dürfen sich die TeilnehmerInnen bereits als OsteopathInnen bezeichen. Daraus ergeben sich einerseits sehr günstige Preismodelle innerhalb der Osteopathie. Fragwürdig ist natürlich anderseits, welche Qualität die TherapeutInnen leisten können. 

Als fundiert gelten OsteopathInnen in Deutschland, die eine Grundausbildung von mind. 1.350 Stunden innerhalb von 5-7 Jahren nachweisen können. Diese Ausbildung erfolgt meist berufsbegleitend, da der Primärberuf weiter ausgeübt wird (diesem geht in sehr vielen Fällen eine dreijährige Physiotherapieausbildung voran). Hinzu kommen Ausbildung und Prüfung als HeilpraktikerIn. 

Ein mittleres Preissegement in der Osteopathie, welches lediglich die Grundausbildung ohne weitergehende Spezialisierungen berücksichtigt, liegt bei circa 98 Euro pro Stunde (Preisleitindex Osteopathie Stand 2018). 

Diese „Grundausbildungen“ sind in den meisten Fällen komplett privat finanziert. Hinzu kommen kostspielige postgraduierte Fortbildungen bei hochkarätigen DozentInnen und erstklassigen Schulen. Verdienstausfall und Reisekosten müssen für diese Zeit einkalkuliert werden. 

Um neben der Grundausbildung auch die wissenschaftliche Facette mit in die Arbeit einfließen zu lassen, besuche ich den 3-jährigen, berufsbegleitenden Master of Science Studiengang an der Donau Universität Krems. 

Abgesehen von der fachlichen Expertise, sollten OsteopathInnen auch gut für sich selbst sorgen und „in shape“ bleiben, sollten sie doch ein Vorbild für PatientInnen sein und einen gesunden Lebensstil vermitteln.  

Nur wenn es den TherapeutInnen gut geht, gelingt es ein positives gesundheitliches Wirkungsfeld zu erzeugen, an dem wir unsere PatientInnen teilhaben lassen können. 

Uns ist es wichtig mit unseren eigenen Ressourcen zu haushalten. Dies ist auch ein Grund, warum wir in unserer Praxis die Ansicht vertreten, dass Qualität vor Quantität geht. Wir therapieren in begrenztem Umfang mit der besten Absicht. Die Qualität der Behandlung für jeden einzelnen leidet schlicht bei Massenabfertigung. 

Wir legen großen Wert auf Qualitätsmanagement.  

Die Frage, die alle PatientInnen für sich beantworten sollten, ist die nach dem Wert der eigenen Gesundheit. 

Unsere Honorarkalkulation entspringt dem Hintergrund der nachfolgenden Geschichte, denn auch wir investieren regelmäßig in Coachings, Fortbildungen, Seminare, Supervision und Fachliteratur und versteuern unsere Einkünfte.

Eine Anekdote: Der Schatz des Wissens

Der Traktor eines Bauern lief nicht mehr. Alle Versuche des Bauern und seiner Freunde, das Fahrzeug zu reparieren, misslangen. 

Schließlich rang sich der Bauer durch, einen Fachmann herbeiholen zu lassen. Dieser schaute sich den Traktor an, betätigte den Anlasser, hob die Motorhaube an und beobachtete alles ganz genau. Schließlich nahm er einen Hammer. Mit einem einzigen Hammerschlag an einer bestimmten Stelle des Motors machte er ihn wieder funktionstüchtig. Der Motor tuckerte, als wäre er nie kaputt gewesen. 

Als der Fachmann dem Bauern die Rechnung gab, war dieser erstaunt und fragte ärgerlich: „Was, Du willst 50 Tuman, wo Du nur einen Hammerschlag getan hast?“ „Lieber Freund“, sagte der Fachmann, „für den Hammerschlag berechnete ich Dir nur 1 Tuman, 49 Tuman aber muss ich für mein Wissen verlangen, wo dieser Schlag zu erfolgen hatte.“ 

(aus: Der Kaufmann und der Papagei von Nossrat Peseschkian)

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Wieviel kostet unsere osteopathische Behandlung?

Wir haben einen hohen Qualitätsanspruch an unsere Arbeit. Unser Ziel ist es effektiv zu therapieren. Dafür legen wir uns ins Zeug. 

Jeder unserer OsteopathInnen qualifiziert sich in Eigenverantwortung weiter. Das bedeutet, dass unsere Preise nicht einheitlich festgelegt oder an Zeitaufwand gebunden sind, sondern sich am Umfang der erbrachten Leistung wie auch am Erfahrungsrad und der Ausbildungsstufe der OsteopathInnen orientieren. 

Privat-Versicherte bzw. Privat-Zusatzversicherte erhalten ihre Rechnung nach der GebüH (Gebührenverzeichnis für HeilpraktikerInnen). Wir legen sowohl Wert auf Transparenz in der Kostenaufstellung als auch darauf, dass der Wert eines jeden Therapeuten angemessen abgedeckt werden kann.  

Erstattet die Krankenkasse Osteopathie?

Osteopathie ist bis dato eine reine Privatleistung.

Ob sie bezuschusst wird oder in manchen Fällen komplett von den Krankenkassen getragen wird, ist von der Versicherung und dem abgeschlossenen Versicherungstarif abhängig. Im Normalfall erstatten die privaten Krankenkassen, Beihilfe- oder Zusatzversicherungen einen Großteil der Behandlung.

Viele gesetzliche Krankenkassen erstatten osteopathische Behandlungen anteilig. 

Weitere Informationen finden Sie in unseren FAQs.

Mit Blick in die Zukunft des Gesundheitssystems ist ungewiss, ob der aktuelle Zustand bleibt oder die Bezuschussungs- und Erstattungspraktiken sich verändern. Absehbar ist nur, dass bei steigenden Kosten im Gesundheitswesen alle BürgerInnen immer mehr in die Eigenverantwortung gerufen werden sich finanziell zu beteiligen. Dieser „neuen“ Ausrichtung steht auf der anderen Seite die veraltete und in unseren Augen schädliche All-inkl.-Mentalität gegenüber. 

Eine kurze Anmerkung zur Naturheilkunde

Das allgemeine Bild der Naturheilkunde in Deutschland ist durchweg durchwachsen. Während auf der einen Seite Gebetsketten und Räucherstäbchen die Praxisräume zieren und einen esoterischen Eindruck entstehen lassen, gibt es auf der anderen Seite OsteopathInnen die nüchterner und im Konsens mit der westlich-orientierten Schulmedizin praktizieren. 

Alle PatientInnen haben unterschiedliche Vorlieben und wissen meist vorab intuitiv auf welcher Seite sie sich besser aufgehoben fühlen. 

Mein Tipp, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl bei der Auswahl Ihrer OsteopathInnen. Wenn Sie sich wohlfühlen, egal bei wem, ist es förderlich für Ihre Genesung!